UNESCO-Welterbe-Zentrum

Projektuntertitel: 
Wismar 2012–2014

Die Lübsche Straße 23 umfasst zwei Giebelhäuser, die noch bis in die Mitte des 20. Jh. unter den Nummern 21 und 23 geführt wurden. Heute sind beide unter der Nummer 23 vereint.

Die Baugeschichte der beiden Häuser reicht bis ins Mittelalter vermutlich bis ins 13. Jh. zurück. Im Stadtbuch nach August Scheffel (1680) werden als erste Eigentümer Bertold Niemann, Katharina Kunrenke (1539) und Bertold Kunrenke (1546) erwähnt. Die Zeit davor ist nicht mehr überliefert, da die ersten 20 Stadtbücher von 1297–1672 nicht mehr vorhanden sind. 1843 wird als Eigentümer Gabriel Lembke erwähnt. Die Lembkes waren in Wismar eine bekannte Familie, die dieses Gebäude über Jahrzehnte bewohnen sollte (vermutlich bis 1924) und die mehrere Bürgermeister und Landräte stellte.

Das Gebäude wird derzeit zu einem UNESCO-Welterbe-Besucherzentrum umgebaut. Dabei werden archäologische Fernster in die Geschichte, durch Präsentation historischer Befunde gezeigt, die wiederum in ein Ausstellungskonzept integriert werden. Die Präsentation des Sockelpaneels mit einer Rokokobemalung im Obergeschoß ist dabei Bestandteil des Konzeptes.

Obergeschoss des Kemladens, vor Beginn der Freilegungsarbeiten am Sockelpaneel.
Obergeschoss des Kemladens, bei der Arbeit
Sockelpaneel, Vorzustand. Die obere Abdeckleiste, sowie die vertikalen Bretter sind im 19. Jh. nach diversen Umbauten z.B. im Bereich der Fenster hinzugefügt worden.
Befundfeld zur Darstellung der Fassungsabfolge auf der Rokokobemalung. Das Befundfeld wird Teil der Ausstellung zum Thema Denkmalpflege.
Nördlicher Bereich des Paneels nach der Freilegung. In Bereichen, an denen sich die Überfassung nicht zerstörungsfrei abnehmen ließ, wurde diese belassen und retuschiert.
Nördlicher Bereich des Paneels nach der Retusche.
Detail der Rokokofassung nach der Freilegung.
Detail der Rokokofassung nach der Retusche.
Sockelpaneel im Obergeschoss des Kemladens während der Retuschearbeiten.
Holzbalkendecke im Obergeschoss des Kemladens im Vorzustand.
Holzbalkendecke im Obergeschoss des Kemladens nach der Neubeschichtung mit einer hellgrauen Kaseintempera.
Einschubbretter mit barocker Bemalung, die vermutlich Bestandteil einer Vertäfelung der bauzeitlichen Treppenanlage waren. Vorzustand.
Einschubbretter nach der Reinigung und Festigung der Malerei.
Stuckdecke im Erdgeschoss des Kemladen nach der Rekonstruktion des umlaufenden Stuckprofils sowie der Neubeschichtung gemäß bauzeitlichen Befundes.
Sockelpaneel im Obergeschoss des Kemladen nach der Installation der Ausstellungskästen.
Holzbalkendecke im Vorraum des Welterbezentrums nach der Ausstellungseröffnung.
Restaurierungsthematik   Architekturoberfläche
Leistungsinhalt  

Freilegung der Rokokofassung auf einem hölzernen Sockelpaneel, Retusche der Fassung in Neutral- und Strichretusche, Integration neuerer Einschübe durch reduzierte Neufassung. Restaurierung einer Stuckdecke auf Schilfrohrträger.
Neufassung einer Holzbalkendecke. Restaurierung von bemalten, barocken Deckenbalken.

Auftraggeber   DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG
Ausführungszeitraum   2012–2014