Schlosskirche Wittenberg

Projektuntertitel: 
Rekonstruktion Vorhangmalerei, 2015–2016

Die weltberühmte Schlosskirche ist Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes und schließt das gesamte Objekt von der Nordseite ab. Berühmtheit erlangte sie, als am 31. Oktober 1517 der bis dahin nahezu unbekannte Wittenberger Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther seine 95 lateinischen Disputationsthesen verbreitete, die als Auslöser der Reformation gelten. Das heutige Erscheinungsbild der Schlosskirche verdankt sie einer Erneuerung im neogotischen Stil in den Jahren 1883 bis 1892 durch Friedrich Adler. Dabei wurde ihr innerer Kern vollkommen neu nach historischen Aufzeichnungen gestaltet und die Haube Schlosskirchturms neu errichtet. Am 31. Oktober 1892 wurde die umgestaltete Kirche wieder neu geweiht.

Befundfläche der Wandteppichmalerei an der Westwand unter der Orgelempore. Die Malerei war hier stark abpudernd. Die Farben waren durch Alterungsprozesse verändert.
Hinter dem Bronzeepitaph Martin Luthers an der Südwand war die originale Vorhangmalerei der Seitenschiffe erhalten geblieben. An der nun sichtbaren Vorhangmalerei konnten alle Farben, Maße und Details für die Rekonstruktion bestimmt werden.
Befundfläche der Wandteppichmalerei an der Südwand im Kirchenschiff. Faltenwurf mit Fransenmalerei im Sockelbereich.
Befundfläche der Wandteppichmalerei an der Südwand im Kirchenschiff. Bordüre als oberer Abschluss der Wandteppichmalerei im Chorumgang.
Musterfläche. Westwand unter der Orgelempore. Nach Fertigstellung.
Musterfläche. Nordwand Kirchenschiff. Papiermuster mit Details des oberen Abschlusses der Vorhangmalerei.
Westwand unter der Orgelempore. Rekonstruierte Wandteppichmalerei. Detail. Farbsystem: KEIM Optil®.
Westwand unter der Orgelempore. Rekonstruierte Wandteppichmalerei. Detail. Oberer Abschluss und Bordüre. Farbsystem: KEIM Optil®.
Westwand unter der Orgelempore. Rekonstruierte Wandteppichmalerei. Detail. Unterer Abschluss, Fransenmalerei. Die Fransen wurden gemäß historischem Befund per Hand ohne Schablonierung aufgemalt. Farbsystem: KEIM Optil®.
Nordwand im Kirchenschiff. Auftrag des Faltenwurfes. Oberer Wandabschluss. Auftrag der Schattierungen als Lasur.
Nordwand im Kirchenschiff. Faltenwurf nach Fertigstellung.
Ostwand im Chor. Fransenmalerei im Sockelbereich. Die Fransen wurden in freier Malerei ausgeführt.
Chorbereich. Detailansicht der rekonstruierten Wandteppichmalerei.
Chorbereich in der Schlosskirche Wittenberg im Endzustand.
Wandflächen unter der Orgelempore im restaurierten Endzustand.
Blick in den Kirchenraum nach den abgeschlossenen Restaurierungsmaßnahmen.

 

Restaurierungsthematik   Wandmalerei
Leistungsinhalt   Rekonstruktion der zur Umbauphase von 1892 gehörenden Wandteppich-Malerei in Schablonentechnik und der Quaderimitationsmalerei. Die Wandteppichgestaltung verläuft von OK Fußboden bis UK Fensterlaibungen, die Quaderimitationsmalerei in den darüber liegenden Wandbereichen und seitlichen Laibungsflächen der Fenster und der Thesentür. Die Wandteppich-Malerei ist durch Archivalien (Zeichnungen, Fotografien) und durch sondierende Befundermittlung als Bestandteil der 1892er Fassung nachgewiesen. Die Malerei war ursprünglich in Leimfarbentechnik ausgeführt. Die zu Beginn der Arbeiten vorhandene Sichtfassung (Quaderimitations-Malerei) ist eine Überformung im Zusammenhang mit Renovierungsarbeiten von 1967/68.
Auftraggeber  

Land Sachsen-Anhalt  
Vertreten durch das Bau und Liegenschaftsmanagement Sachsen - Anhalt

Ausführungszeitraum   2015–2016